Wir empfehlen die Ablehnung der BVG-Reform, weil sie den Lohnabhängigen und den Rentenbezüger:innen vor allem neue Nachteile bringt. Vor allem vier Gesichtspunkte sprechen dafür, am 22. September ein Nein einzulegen:
Der erste Grund: Rentenkürzungen in Zeiten der Teuerung
Die Renten aus den Pensionskassen sinken seit Jahren. Für viele Arbeitnehmende sind sie zu tief. Sorgt die Politik der bürgerlichen Mehrheit im Parlament für Abhilfe? Im Gegenteil! Denn bei Annahme der BVG-Reform drohen den Versicherten zusätzliche Rentenkürzungen von bis zu 3200 Franken jährlich.
Der zweite Grund: Höhere Lohnabzüge in Zeiten der Teuerung
Bei einer Annahme der BVG-Reform steigen die obligatorischen Lohnabzüge. Die Beschäftigten müssen damit jährlich 2,1 Milliarden Franken mehr in die Pensionskassen einbezahlen. Personen mit tiefen Löhnen sind besonders stark betroffen. Sie bezahlen jährlich bis zu 2400 Franken mehr. Obwohl gerade sie besonders stark unter den höheren Lebenshaltungskosten leiden.
Der dritte Grund: Besonders teure Folgen für die Frauen
Mit der BVG-Reform würden insbesondere Frauen zur Kasse gebeten – ohne dass ihnen eine höhere Rente garantiert wird. Viele Berufstätige mit Betreuungsaufgaben werden im Alter nicht besser dastehen. Denn Lösungen für familienbedingte Erwerbsunterbrüche und Teilzeitarbeit fehlen. Und viele Mehrfachbeschäftigte wie beispielsweise Tagesmütter oder Putzfrauen werden weiterhin keinen Pensionskassenanschluss haben.
Der vierte Grund: Die einzigen Gewinner wären die Akteure des Finanzmarkts
Schon heute zweigen Banken, Makler, Manager und Experten jährlich über 7 Milliarden aus unseren Pensionskassen ab. Die BVG-Reform würde nichts daran ändern – im Gegenteil. Mit der Reform würde der BVG-Kuchen, aus dem sie sich bedienen können, noch grösser. Ein harter Kontrast im Vergleich mit den Versicherten, bei denen immer weniger Rente ankäme. Das ist inakzeptabel.