Beim Einkaufen sieht man sie erfreulich oft: Konsumentinnen und Konsumenten mit einer Stofftasche, auf der drei Worte prangen: reduce, reuse, recycle. Wir sollten also nicht ständig neue Produkte anschaffen, sollten Gerbrauchtes wiederverwenden oder wiederverwerten. Die Beachtung der erwähnten Grundsätze fördert die Kreislaufwirtschaft. Notabene wird die Kreislaufwirtschaft auf dem KMU-Portal des Bundes als eine der unverzichtbaren Lösungen beschrieben, um die Auswirkungen der Aktivität des Menschen auf die Umwelt zu begrenzen. Man denke zum Beispiel an den Beitrag der Kreislaufwirtschaft bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen!
Kritische Stimmen erwähnen die Kosten des geplanten Recyclinghofs. Doch man muss sich bewusst sein, dass der Umgang mit Gütern, die auf einen Recyclinghof gebracht werden, nicht immer unproblematisch ist. Wo es um die Sicherheit der Bevölkerung geht, darf es auch etwas kosten.
Ein weiterer Grund, in das Recycling zu investieren, ist ein historischer Rückblick und ein Blick über die Grenzen: In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wurden in der Schweiz die Rohstoffe rar, Recycling wurde das Gebot der Stunde. Für die Schweizer Fahrradindustrie, damals eine systemrelevante Branche, war der Bieler Emil Baumgartner zuständig. Vor allem dank Recycling und der Beschaffung von Ersatzstoffen hat er in den Jahren 1939 bis 1945 massgeblich zur Rettung der Branche beigetragen. Erinnern wir uns an Corona, als plötzlich wichtige Lieferketten zusammenbrachen. Erinnern wir uns an die aktuelle Weltlage, unter der nicht zuletzt der Welthandel leidet.
Der Bieler Recyclinghof wird die weitere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen fördern. Er wird den Anforderungen an die Sicherheit und die Benutzerfreundlichkeit genügen. Und nicht zuletzt wird er dank dem Rezyklieren vieler Stoffe dazu beitragen, dass weniger aus dem Ausland importiert werden muss.
Unterstützen wir also diese wichtige Investition in unsere Zukunft!