Filmvorführung im Rahmen der Vorfeier zum 1. Mai

Der Film zum Streik in der Bieler Pianofabrik Burger &Jacobi, 1974

Sonntag, 30. April 2023, um 17.00 bis 18.00
Unia-Gebäude Murtenstrasse 33, 5. Stock

Anschliessend Diskussion zur aktuellen Bedeutung des Streiks, mit Gesprächsbeitrag der Gewerkschafterin Denise Chervet, anschliessend Apéro.

Es laden ein: SP Biel-Madretsch & Gewerkschaftsbund Biel-Lyss-Seeland
Rückfragen: Christoph Lörtscher, 078 805 64 02

«Ein Streik ist keine Sonntagsschule» ist ein Dokumentarfilm über den Arbeitskampf in der Pianofabrik Burger&Jacobi in Biel Madretsch im Jahr 1974. Realisiert wurde der Film von Hans Stürm, Mathias Knauer und Nina Stürm-Schatz.

Ein Film nahe am Puls des Arbeitskampfes

«Ein Streik ist keine Sonntagsschule» wurde Juni 1974 während eines mehrwöchigen Streiks in der Pianofabrik Burger & Jacobi in Biel-Madretsch gedreht. Grund für diesen Arbeitskampf im Schreinergewerbe war, dass die Firma das vereinbarte dreizehnte Monatsgehalt nicht mehr zahlen wollte. Am Streik beteiligten sich 41 Frauen und Männer.
In den drei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die Gewerkschaften in der Schweiz vieles am Verhandlungstisch durchsetzen, es kam nur sehr selten zu Streiks. Folglich war die Belegschaft unerfahren, hatte die Gewerkschaft kein Konzept. Unter diesen Umständen konnten die Arbeitgeber ihre Macht ausspielen.

Die Rädelsführer wurden entlassen, die Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt, hier besonders die Sprachgruppen der italienischen Arbeiter und der Schweizer. Nur kurzzeitig solidarisierten sich die Arbeiter, als die Firmenleitung sie verhöhnte. Aber bald zerfiel dieses Bündnis, Angst breitete sich aus. Die Gewerkschaft wiegelte ab: „Ihr müsst euch bescheiden“, die Frauen: „ein Streik ist nicht gut“.
Der Film kommt ohne Kommentare aus, verzichtet auf Zwischentexte, zieht am Schluss kein Fazit. Die Arbeiter sprechen in ihrer eigenen Sprache, also Schweizerdeutsch und Italienisch.
Wichtig ist der Hoffnungsschimmer am Schluss des Films: Die Arbeiter sagen, sie würden wieder streiken, und zwar erfolgreicher. Sie hätten dazugelernt und gemerkt, dass sie stärker seien, als sie geglaubt hätten.

Der Streik als wichtiges Kampfmittel unserer Gegenwart

Und heute? In den ersten Monaten der Jahres 2023 hat eine Welle von Streiks Europa erfasst – meistens geht es um den Kampf gegen den Abbau der Reallöhne. Zudem hat das Kampfmittel des Streiks auch in anderen Bereichen Schule gemacht – schweizweit mobilisiert die Frauenbewegung zum feministischen Streik, weltweit haben Klimastreiks die Umweltbewegung gestärkt.
Somit diskutieren wir im Anschluss an die Filmvorführung über die Bedeutung des Streiks für unsere Gegenwart.

Für die Planung des Apéros ist Ihre/Deine Anmeldung willkommen: Sende das Stichwort «Vorfeier» bitte an christoph.loertscher@sp-biel-madretsch.ch

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